Herren 1 - von Beginn weg klare Verhältnisse
Im ersten Hauptrundenspiel des Mobiliar-Handball-Cups trat das Fanionteam des TV Appenzell am Mittwochabend sehr souverän auf und liess dem Ligakonkurrenten HC Flawil zu keinem Moment eine Chance auf ein Weiterkommen.
„Ich habe der Mannschaft am Freitag trainingsfrei gegeben – und das will bei mir etwas heissen.“ TVA-Trainer Christian Hamm belohnte mit dieser von den Spielern freudig entgegengenommenen Ansage seine Mannen für eine tadellose Leistung, die diese über 60 Minuten mit nie nachlassendem Engagement abgeliefert hatten. Es passte wirklich sehr viel zusammen, und wären auch noch die paar „todsicheren“ Chancen verwertet worden, hätten die Flawiler mit einer ordentlichen Packung von dannen ziehen müssen. Aber auch ein Sieg mit 14 Toren Differenz darf sich wahrlich sehen lassen.
Viel Zielstrebigkeit
Die Innerrhoder machten sofort klar, wer an diesem Abend in der Wührehalle den Ton angibt. Mit viel Tempo setzten sie die Gäste zielstrebig auf Distanz, so dass man fast von einem Training unter Ernstfallbedingungen sprechen konnte. Der HC Flawil bemühte sich zwar redlich, den Fluss des Heimteams zu stoppen, doch weder eine von Trainer Roman Pfründer genommene Auszeit noch ein Wechsel auf der Torhüterposition änderten am Spielgeschehen etwas. Zur Unterbindung des TVA-Sturmlaufs fehlten den Gästen die adäquaten Mittel. Stark bejubelt von den 130 Zuschauern wurde nach einer Viertelstunde das vom erstmals eingesetzten Kreisläufer Sandro Ehrbar erzielte 9:2. Und namentlich auch die bis zur Pausensirene von Arie Thür geworfenen neun Tore – er liess in der zweiten Halbzeit noch drei weitere folgen – schufen ein deutliches Verdikt.
Nicht zurückgeschaltet
Es kann im Handball gefährlich sein, wenn man zur Pause mit acht Toren voraus liegt. Ein Leistungsknick, ein paar blöde Fehler – und schon wird es brenzlig. Aber diesen „Gefallen“ tat der TVA dem HC Flawil nicht. Unbeirrt ging er auch nach Wiederbeginn seines Wegs, womöglich noch konsequenter als in Halbzeit eins. So leuchtete eine Viertelstunde vor Schluss mit dem 27:17 erstmals ein Zehn-Tore-Abstand auf der Anzeigetafel auf. Und die Schlussviertelstunde ging mit 8:4 ebenfalls deutlich zugunsten der Innerrhoder aus. „Wir hatten Respekt vor dem HC Flawil, ist er doch grundsätzlich ein unbequemer Gegner. Er kann sicher mehr als er heute Abend gezeigt hat“, nahm Christian Hamm den Gast etwas in Schutz. „Unser beherztes, solidarisches Auftreten war indessen für die St. Galler heute eine unüberwindbare Hürde.“
Wenn der TVA in der Meisterschaft so weiterfährt, wie er am Mittwochabend die zweite Cuphürde genommen hat, darf man zuversichtlich sein. Ob er den eingeschlagenen Kurs beibehält, wird sich am 30. September weisen. Dann tritt er auswärts gegen den SC Frauenfeld an.
TV Appenzell: Jan Bischof (Abwehrquote 32 Prozent)/Flavio De Carli (34 Prozent); Sandro Ehrbar (1), Lukas Manser (2), Yannick Inauen (6), Tim Thür (3), Dano Waldburger (2), Simon Manser (1), Thomas Loser (2), Arie Thür (12), Lucius Graf (5/2), Rouven Inauen, Laurin Manser, Elias Valaulta (1). – Strafen: TVA 3x2 Minuten, Flawil 5x2 Minuten. – TVA ohne Rouven Bischof, Ramon Hörler, Sven Sutter, Fabrice Oberle, Daniel Inauen, Fabrizio Holenstein, Marco Inauen, Fabian Koller.