, Martin Kradolfer / Bilder: Fabian Koller

Herren 1 mit dem Quäntchen Glück und Können zum Sieg mit Finalrunden-Qualifikation

In einem spannenden, intensiven und guten Erst-Liga-Spitzenhandballspiel - meist auf Augenhöhe - konnten die Appenzeller am Freitagabend in den letzten Minuten mit dem notwendigen Wettkampfglück in der Sporthalle Wühre vor rund 300 Zuschauern das Spiel zu ihren Gunsten drehen und mit 30:27 gewinnen.

Da Frauenfeld am Samstag nur Unentschieden spielte, hat Appenzell die Finalrundenqualifikation drei Runden vor Schluss bereits auf sicher. Arbon benötigt noch zwei Zähler.

Alle waren bereit

Die Innerrhoder überzeugten durch eine hervorragende Teamleistung. Und dies nicht nur auf dem Spielfeld sondern auch auf der Bank. Und die Zuschauer im Rücken trugen ebenfalls zum Erfolg bei. Die 6:0 Abwehr der Einheimischen funktionierte ausgezeichnet und auch die Torhüter konnten sich im Lauf der Partie und besonders gegen Ende steigern. Gegen die physisch überlegenen Thurgauer wirkten die Appenzeller in der ersten Hälfte etwas zu zaghaft und zeigten zu viel Respekt. Nach dem Seitenwechsel wurde bei den Innerrhodern schneller und mutiger von hinten herausgespielt und es gelangen mit der ersten und zweiten Welle auch einfache Tore. In der Abwehr gelang es besonders Rouven Bischof diese zu stabilisieren. "Alle waren bereit" freute sich am Ende Trainer Christian Hamm, der in dieser Partie auch von Andreas Wild engagiert unterstützt wurde. Die Gäste - welche ab der fünften bis zur 36. Minute nie im Rückstand lagen- agierten teilweise mit sieben Feldspielern, worauf den Platzherren auch einige Treffer ins leere Tor gelangen. Die Arboner enttäuschten aber bei ihrer ersten Meisterschaftsniederlage keineswegs. Die beiden Referees aus der Nationalliga B pfiffen (beiderseits) besonders zu Beginn streng - was besonders die Gäste mit vier Zweiminutenstrafen zu spüren bekamen - liessen aber im Laufe der Partie etwas mehr Spielfluss zu.

Strafe vor Tor

Das Spiel kam bei vollem Einsatz der beiden Mannschaften etwas zögerlich in Gang. Die erste Zweiminutenstrafe gegen die Gäste erfolgte vor dem ersten Treffer der Partie. Nach der 1:0 Führung lagen die Einheimischen meist leicht in Rückstand oder es stand Unentschieden. Mehr als drei Tor Differenz betrug aber das Resultat nie und Appenzell konnte jeweils in der 21. und 27. Minute wieder zum 6:6 bzw. 8:8 ausgleichen. Es fielen mit der Zeit auch mehr Tore als in den ersten Minuten, als die Chancenauswertung zu wünschen übrig liess. Die Platzherren brachten auch zwei Siebenmeter nicht ins Ziel. Wohl auch wegen einer Zweiminutenstrafe konnten in den letzten drei Minuten der ersten Hälfte die Einheimischen einen Zwei-Tore-Rückstand nicht vermeiden.

Vom 12:13 zum 17:13

Nach dem Seitenwechsel ist es dann den Appenzellern gelungen, das Zepter in die Hand zu nehmen. Und so konnten die Einheimischen nach gut fünf Minuten beim Stande von 14:13 durch Simon Manser wieder einmal in Führung gehen. Und bis zur 39. Minute mit dem 17:13 durch denselben Akteur schossen die Innerrhoder fünf Treffer in Folge. Damit war aber auch eine Vorentscheidung nicht gefallen. Eine Viertelstunde vor dem Ende stand es beim Stand von 20:20 wieder Unentschieden. Die Stimmung in der Halle wurde immer euphorischer. Die Einheimischen gingen nur viermal in Führung, aber der Ausgleich fiel jeweils postwendend und die Platzherren gerieten mit 24:25 und 25:26 nochmals zweimal in Rückstand. Nach dem 27:27 nach fast 56 Minuten konnte die Partie noch auf beiden Seiten kippen. Aber Spielmacher und bester Torschütze Lucius Graf brachte die Innerrhoder mit zwei Treffern bis 55 Sekunden vor dem Ende vorentscheidend in Führung. Davor und dazwischen zielten allerdings die Thurgauer an die Latte und scheiterten am einheimischen Torhüter Flavio de Carli. Dem wieder solide spielenden Dano Waldburger gelang noch der 30. Treffer und Appenzell konnte bei einem 30:27 Sieg jubeln.

Am kommenden Samstag empfangen die Innerrhoder im Derby Fortitudo Gossau 2. Wer die Innerrhoder Mannschaft und ihren Trainer kennt, werden die Einheimischen auch dann wieder Vollgas geben.

Gegen Arbon gehörten bei Appenzell zur Mannschaft: Jan Bischof (5 Paraden)/Flavio de Carli (8 Paraden); Lukas Manser (1), Yannick Inauen (2), Tim Thür (4), Dano Waldburger (4), Simon Manser (4), Rouven Bischof (1), Daniel Inauen, Thomas Loser, Arie Thür (6), Lucius Graf (8/2), Rouven Inauen, Elias Valaulta.