Eine Saison mit manchen Unbekannten
Mit der Auswärtspartie gegen den HC Arbon (Spielbeginn um 19.00 Uhr) beginnt für die Mannschaft von Trainer Christian Hamm die Jagd nach Punkten. Nach zwei coronabedingt abgebrochenen Saisons gilt eine der ersten Sorgen einer endlich wieder einmal reibungslosen Abwicklung des Spielbetriebs.
Manches ist anders in der bevorstehenden Saison. Die acht Mannschaften umfassende 1.-Liga-Gruppe 1 weist ein verändertes Gesicht auf. Mit dem SC Frauenfeld, Pfader Neuhausen, dem HC Arbon und Fortitudo Gossau 2 sind noch vier Teams dabei, gegen die der TVA bereits in den vorangegangenen Saisons die Klingen kreuzte. Neu mischen die Red Dragons Uster und die SG Seen Tigers/Pfadi Winterthur mit. Und der SV Fides tritt neuerdings in einer Spielgemeinschaft mit dem TSV St. Otmar an.
Ungewisse Spielstärken
Das lässt Fragen über die Spielstärke der TVA-Kontrahenten offen. Was man sicher sagen kann: Gruppenfavorit ist der SC Frauenfeld, der mächtig aufgerüstet und mit Lucius Graf, Sharr Ramadani, Jonathan Knecht und Markus Haupt viel Nationalliga-Erfahrung dazugewonnen hat. Das sieht auch TVA-Sportchef Christian Geisser so: „Gegen die Thurgauer aus der Kantonshauptstadt ist wohl schwer anzukommen.“ Und Trainer Christian Hamm pflichtet ihm bei: „Mit dieser Truppe müsste Frauenfeld die Gruppe dominieren. Immerhin kann sich das auch als Nachteil erweisen, weil jede Mannschaft gegen den Ligakrösus besonders motiviert antritt.“ Bei den Spielgemeinschaften Fides/St. Otmar und Seen Tigers/Pfadi Winterthur ist abzusehen, dass immer wieder Spieler aus dem erweiterten Kader der beiden NLA-Klubs zum Einsatz kommen.
Willkommene Verstärkung
Der TV Appenzell steht demnach vor keiner leichten Saison. Aber er nimmt sie trotzdem gut vorbereitet und mit einer wesentlichen Verstärkung in Angriff. Nach drei NLB-Saisons beim HSC Kreuzlingen und bei Fortitudo Gossau ist Arie Thür zu den Innerrhodern zurückgekehrt. Ihm wird im rechten Rückraum eine tragende Rolle zukommen. Neu im Kader figurieren sodann Pascal Hilfiker (bisher HC Amriswil) sowie die von den Junioren nachgezogenen Luca Eugster, Vince Fritsche und Torhüter Flavio De Carli. Nicht mehr dabei sind Torhüter Raffi Graf und Fabian Graber sowie Loris Zeller und Noah Inauen; letztere zwei sind ins NLB-Kader von Fortitudo Gossau aufgerückt. Torhüter Thomas Brülisauer weilt zu Saisonbeginn noch im Ausland, wird aber später wieder zur Mannschaft stossen, zu deren erweitertem Kreis auch Thomas Loser, Fabian Hörler und Marko Sabljo gehören. „Ingesamt würde ich unser Team als ausgeglichen einstufen. Einen eigentlichen Überflieger haben wir nicht, auch wenn Sven Sutter gewiss zu den stärksten 1.-Liga-Kreisläufern gehört und Arie Thür nunmehr einige Erfahrung aus höheren Ligen in die Waagschale werfen kann“, schätzt Christian Hamm die Situation ein. Etwas Aufschluss über die Verfassung seines Teams gaben das Mitte August 28:20 gewonnene Cupspiel gegen den 2.-Ligisten HC Bruggen sowie ein paar Testspiele. Zuletzt gewann der TVA im Rahmen eines Trainingslagers im Sport- und Freizeitcenter Bustelbach in Stein AG gegen den in derselben Liga spielenden TSV Frick.
Kritik am Modus
Wenig Positives kann der Trainer dem Modus abgewinnen. Ausgetragen wird bis Ende Jahr eine Doppelrunde, worauf sich die zwei Erstplatzierten für die Finalrunde qualifizieren, derweil die Teams auf den Rängen 3 bis 8 die Abstiegsrunde bestreiten, ohne dass die gewonnenen Punkte mitgenommen werden könnten. „Bis Weihnachten spielen wir im Prinzip um die ‚Goldene Ananas’. Erst danach nimmt die Meisterschaft so richtig ernsthafte Formen an“, bemängelt Christian Hamm. Inständig hofft er, dass das Virus den Verlauf der Saison nicht abermals ins Ungewisse münden lässt.