Herren 1 - Die Erfolgsserie ist gerissen
Nach viereinhalb Monaten ohne Punktverlust musste das Herren-1-Team des TV Appenzell wieder einmal eine Niederlage in der 1.-Liga-Meisterschaft hinnehmen. Am Mittwochabend erwies sich der SC Frauenfeld als Stolperstein für den Leader.
„Wir haben heute gegen einen guten Gegner verloren“, zollte TVA-Trainer Christian Hamm den Frauenfeldern nach der Schlusssirene Anerkennung. In der Tat liessen die hochmotivierten Thurgauer in der Festhalle Rüegerholz irgendwie mehr Zielstrebigkeit erkennen als der an diesem Abend nicht sein gewohntes Rendement erreichende Tabellenführer.
Nicht ins Spiel gefunden
Niels Ham sah den Grund für den doppelten Punkteverlust in durchzogenen ersten dreissig Minuten, in denen es dem TVA nie gelang, die Anfangsnervosität abzulegen und ins Spiel zu finden. „17 Tore in einer Halbzeit sind einfach zuviel“, meinte der Aufbauer im rechten Rückraum. Nachdem die Frauenfelder das Skore eröffnet hatten, konnte der TVA zwar noch dreimal gleichziehen. Doch nach dem 5:5 durch Arie Thür lagen die Thurgauer bis zur Pause stets in Front, wobei sich vor allem ihr Topskorer Florian Wangler mit fünf Toren innerhalb von zehn Minuten hervortat. Alles Bemühen der Innerrhoder, am Heimteam dran zu bleiben, blieb Stückwerk. In der 25. Minute hatte sich Frauenfeld einen Fünf-Tore-Vorsprung erarbeitet, den der TVA bis zur Pause wenigstens noch um eine Einheit reduzieren konnte.
Aufflackernde Hoffnung
Die Innerrhoder blieben länger in der Kabine als der SC Frauenfeld – deutliches Indiz für den intensiven Redebedarf, damit das Spiel doch noch in andere Bahnen würde gelenkt werden können. Das schien denn auch in den Bereich des Möglichen zu rücken, liessen doch Noah Inauen, Simon Manser, Yannick Inauen und Lucius Graf den TVA nach einer Viertelstunde zum 20:20 aufrücken. Aber nach wie vor mangelte es an der Abgeklärtheit, die nötig gewesen wäre, um sich von den Thurgauern abzusetzen. Diese wiederum brachten den Leader bald wieder in Bedrängnis und witterten mit zunehmender Spieldauer die Chance, beide Punkte einzuheimsen, was sie sichtlich beflügelte. Technische Fehler – einen davon lasteten die sonst gut pfeifenden Schiris Torhüter Jan Bischof an, was aber etwelche Irritationen auslöste – und ans Gehäuse gesetzte Würfe seitens des TVA taten ein Übriges, dass er der zweiten Meisterschaftsniederlage entgegensteuerte. Trotz Niels Hams Treffer zum 27:26 zwanzig Sekunden vor Schluss wurde sie schliesslich Tatsache.
Dass der TVA mehr kann, als er am späten Mittwochabend zeigte, hat er in den vorangegangenen zwölf Spielen hinlänglich bewiesen. Und er wird es auch in anderthalb Wochen wieder tun wollen, wenn am Sonntag, 2. Februar, mit dem TV Unterstrass Zürich das Tabellenschlusslicht in der Sporthalle Wühre anzutreten hat.
TV Appenzell: Jan Bischof (Abwehrquote 29 Prozent)/Flavio De Carli (20 Prozent); Luca Eugster, Lukas Manser, Yannick Inauen (3), Noah Inauen (5/3), Simon Manser (6), Niels Ham (1), Daniel Inauen (3), Arie Thür (3), Lucius Graf (5/2), Rouven Inauen, Sandro Ehrbar, Laurin Manser (1). – Strafen: TVA 4 x 2 Minuten, Frauenfeld 3 x 2 Minuten. – TVA ohne Tim Thür, Rouven Bischof, Fabrizio Holenstein, Marco Inauen, Thomas Koller, Joël Locher, Elias Valaulta.