, HR-Redaktion und MK / Bilder: Dani Gmünder

Herren 1 bezieht argen Dämpfer

Appenzell geht in Winterthur unerwartet mit 20:31 unter die Räder.

Doch eher überraschend fand das 1.Liga-Herrenteam der Handballriege des TV Appenzell am Sonntagvorabend bei den Seen Tigers/Pfadi in Winterthur kein nachhaltig zielführendes Rezept und unterlag mit dem Resultat von 20:31 (9:15) Toren auch in dieser Höhe verdient. Lustlosigkeit gepaart mit Arroganz führte dazu.

Nach ersten vier Minuten gegenseitigem Abtasten bekamen die Innerrhoder den «Tiger» der SG Seen Tigers Winterthur nicht nur im Nacken zu spüren. Sie sahen sich einem Gegner gegenüber, der gewillt und entschlossen war, gegen die favorisierten Appenzeller für eine Überraschung zu sorgen. Nach der einzigen Gästeführung in der 4. Spielminute gaben die Einheimischen deutlich den Ton an. Bald lagen die Appenzeller schon in der ersten Hälfte mit fünf bis sechs Treffern im Rückstand.

Wenig lief zusammen

Während die Appenzeller zu kaum einem Zeitpunkt den Tritt ins Spiel fanden, gewannen die Gastgeber zusehends an Sicherheit und liessen sich von der befreiten Leichtigkeit ihrer Spielweise nicht mehr abbringen. Auch der Winterthurer Torhüter kam viele Bälle zu fassen, baute so Selbstsicherheit auf und wurde zum mitentscheidenden Faktor für den Sieg seiner Mannschaft.  Erfolgreich zeigten sich die Seen Tigers vor allem über die Flügelpositionen wie auch oft auch mit Anspielen an den Kreis. Der Umstand, dass der Appenzeller Angriff nur in Stückwerken entscheidende Akzente zu setzen vermochte, liess den Glauben und die Zuversicht auf einen Punktezuwachs schwinden. Mit etlichen missglückten Aktionen im Angriff und ungewohnt mangelnder Konsequenz in der Abwehr brachte sich das TVA-Team zudem oft selber in Bedrängnis. Je besser es beim Gegner lief, je mehr bereitete sich eine gewisse Ratlosigkeit auf Seiten der Appenzeller aus. Zu einem schwachen Lauf kam dazu, dass die ersten drei Siebenmeter allesamt vom gegnerischen Torhüter pariert wurden.

Rückstand vergrösserte sich

Etwas sinnbildlich für so vieles im Spiel der Appenzeller war eine Szene aus der 37. Minute. Der Ball wurde nach einer Fussabwehr des gegnerischen Torhüters zum Idealpass für den Gegenstoss und endet mit einem einfachen Tor der Zürcher. Innert zehn Minuten nach Wiederbeginn gerieten die Innerrhoder nach dem 9:15 Pausenresultat mit 10:21 in Rückstand, womit die Entscheidung wohl gefallen war. Die Gäste kamen nicht näher als auf sieben Tore Differenz heran und am Ende waren es mit 20:31 aus Sicht der Appenzeller wieder deren elf. Das Fehlen der Mannschaftsstützen Lucius Graf, Arie Thür und Sven Sutter war in diesem Spiel deutlich zu spüren. Elias Valaulta wurde für die zehn Schlussminuten eingewechselt und strahlte als Ballverteiler eine erfreuliche, motivierte Ruhe aus. Der junge Kaderspieler Luca Eugster bedankte sich für seine Einsatzminuten mit einem sehenswerten Treffer. Nach der insgesamt dritten Niederlage liegen die Innerrhoder mit vier Punkten Vorsprung auf Frauenfeld immer noch auf dem zweiten Rang, welcher am Ende der Hauptrunde für die Aufstiegs-Barrage berechtigt.

Trainer erwartet Reaktion

Für Trainer Christian Hamm war die Leistung in Winterthur, inklusive letzter Saison, die schlechteste seit langem. Es lief gar nichts zusammen. Teamstützen, welche mit Überzeugung vorangehen sollten, waren nicht zu gegen. Die Anzahl an technischen Fehlern, Fehlpässen etc. war inakzeptabel. Die beiden Torhüter Jan Bischof und Flavio de Carli haben sich aber, obschon oft von ihren Vorderleuten im Stich gelassen, mit gutem Einsatz zur Wehr gesetzt. Über die Spielvorbereitung muss sich die Mannschaft inkl. Trainerstaff Gedanken machen. Mit der Qualität, die zweifelsohne in dieser Mannschaft steckt, dürfen solche Ergebnisse nicht resultieren. Christian Hamm erwartet in einer Woche im Heimspiel gegen die SG RD Uster/GC Amicitia eine Reaktion.

Appenzell spielte in Winterthur mit: Jan Bischof /Flavio de Carli; Luca Eugster (1), Lukas Manser (6), Ramon Hörler (1), Yannick Inauen (1), Dano Waldburger (1), Simon Manser (3), Rouven Bischof (1), Daniel Inauen (3/1), Rouven Inauen (1), Laurin Manser, Elias Valaulta (2), Sandro Ehrbar. Strafen: TVA 4x2 Minuten, Seen Tigers 2x2 Minuten