, Martin Kradolfer / Bilder: Fabian Koller u. Dani Gmünder

Nach Niederlage auf Augenhöhe dürfen Herren 1 stolz sein

Vor der grossen Heimkulisse von 715 Zuschauern zeigen die 1. Liga Handballer des TV Appenzell im Achtelfinal des Schweizer-Cups eine beeindruckende Leistung. Gegen die NLB-Mannschaft CS Chênois Genève Handball spielen sie eine Partie auf Augenhöhe und verlieren nach einer Pausenführung schliesslich nur mit 27:30.

Beide Mannschaften standen bereits am Vortag in der Meisterschaft im Einsatz. Appenzell schien sich in Frauenfeld etwas für den Cup-Hit zu schonen und ging ohne Punkte nach Hause. Die Genfer hingegen konnten bei Fortitudo Gossau mit drei Toren Differenz gewinnen. Neben den beiden Langzeitverletzten Ramon Hörler und Laurin Manser fehlte bei Appenzell erneut Spielmacher Lucius Graf (krank) und Fabrice Oberle (verletzt).

Alles in allem eine Superleistung

Die Innerrhoder waren heiss auf dieses Spiel und überzeugten durch einen ausgezeichneten Teamgeist. Und schliesslich wäre der Sieg auch beinahe gelungen. Die Einheimischen führten nämlich bis in der 52. Minute. Die Abwehr (inkl. Torhüter) stand besonders in der ersten Hälfte ausgezeichnet und liess gegen den höher klassigen Gegner nur neun Gegentreffer zu. Schliesslich begingen die Einheimischen im Angriffsspiel einige Fehler zu viel. Dies besonders nach der Pause - als die Platzherren den Viertore -Pausenvorsprung einbüssten - und gegen Ende der Partie. Mit seinen neun Treffern hielt aber auch Arie Thür die Innerrhoder im Spiel und brachte die Genfer - deren Trainer mit dem Spiel seiner Equipe nicht zufrieden war - an den Rand einer Niederlage. Die Innerrhoder zeigten insgesamt eine Supermoral. Schade, dass es nicht zu einer weiteren Cup-Überraschung gereicht hat.

Mit sieben Treffern vorne

In der Sporthalle Wühre herrschte ab der 1. Minute eine Bombenstimmung. Die beiden ersten Treffer erzielten die Westschweizer. Die Platzherren glichen aber zum 2:2 aus und gingen in der 7. Minute durch einen geschickt erzielten Treffer von Arie Thür erstmals in Führung. Der Vorsprung konnte in Unterzahl durch denselben Akteur gar auf 6:3 ausgebaut werden. Die Gäste kamen zwischenzeitlich wieder heran, doch nach 20 Minuten mussten sie beim Stande von 9:5 für Appenzell ein Time-Out nehmen. Dies brachte den Gästen aber keinen Erfolg, denn Appenzell führte knapp für Minuten vor dem Seitenwechsel mit 12:5. Bis zur Auszeit der Appenzeller kamen aber die Genfer wieder auf 12:9 heran. In den letzten Sekunden vor dem Sirenenton liess der Gäste-Keeper einen Ball noch hinter die Linie gleiten, und die Innerrhoder führten immer noch mit vier Toren Vorsprung, was das Publikum jubeln liess.

Appenzell liess sich nicht abschütteln

Nach Wiederbeginn unterliefen den Einheimischen vier Mal hinter einander Fehler im Angriffsspiel und so hatte Chênois bis zur 35. Minute auf 13:13 ausgeglichen. Die Appenzeller liessen sich aber nicht abschütteln und Arie Thür brachte sie mit etwas Glück wieder in Führung. In der Folge verlief die Partie mehrere Minuten sehr ausgeglichen. Appenzell legte mehrmals mit einem Tor vor, aber der Gegner glich postwendend wieder aus. Nach einer Abwehr von Flavio de Carli führte Appenzell in der 47. Minute durch einen Gegenstoss von Yannick Inauen gar mit zwei Toren. Gut zehn Minuten vor dem Ende stand die äusserst spannende Partie beim Stande von 22:22 wieder  Unentschieden. Letztmals führte dann Appenzell mit 24:23. Die Genfer glichen aber aus und gingen selber in Vorsprung, wobei die Einheimischen unter anderem mit einem Schuss an den Innenpfosten auch Pech bekundeten. Und so war beim Stande von 24:27 in der 56. Minute eine Vorentscheidung gefallen, obwohl die Einheimischen sich nicht geschlagen gaben und weiter kämpften. Es reichte aber nicht mehr und 120 Sekunden vor dem Ende betrug der Rückstand immer noch drei Treffer. Nach einem Time-Out kam Appenzell in Unterzahl durch Arie Thür nochmals auf 26:28 heran, aber zur mehr reichte es nicht mehr. Am Ende lautete das Score zuungunsten von Appenzell 27:30. Besonders die einheimischen Spieler wurden vom dankbaren Publikum mit langem Applaus verabschiedet. Ein spektakulärer Handball-Höhepunkt ging damit zu Ende.

Vor der Festtagpause haben die Appenzeller in einer Woche in der 1. Liga-Meisterschaft noch bei Fides/Otmar anzutreten.

Zur Mannschaft des TVA gehörten: Flavio de Carli (11 Paraden)/Jan Bischof; Lukas Manser (3), Yannick Inauen (3), Tim Thür (2), Dano Waldburger (1), Simon Manser (1), Rouven Bischof (2), Thomas Loser, Arie Thür (9), Rouven Inauen (3), Elias Valaulta (1/1), Fabrizio Holenstein, Sven Sutter (2). Sechs Zweiminutenstrafen gegen Appenzell - sieben gegen CS Chênois Genève Handball.