Herren 1 im Rheintal erfolgreich
Zwei Platzverweise bei Rheintal (Rang sechs) hinterliessen zu den jeweiligen Zeitpunkten ihre Spuren. Die Kräfte bei den Einheimischen mussten auf anderen Schultern verteilt werden und das Heimteam musste seinen Gegner in jenen Phasen ziehen lassen. Für die herausragenden Abschlusswerte bei Appenzell sorgten Yannick Inauen (100%) und Lucius Graf (90%). Lukas Manser kam auf seiner ehemals angestammten Position als Flügel zum Einsatz, biss sich dabei am gegnerischen Keeper "die Zähne aus" und blieb an diesem Abend im Angriff daher eher blass. Rouven Inauen bestach mit Spielverständnis und Übersicht ein weiteres Mal in der Abwehr. Überhaupt konnte sich der Appenzeller Abwehrriegel sehr gute Noten einheimsen und mit seinem disziplinierten Einsatz die Gastgeber in ihren Aktionsradien entscheidend einschränken. Dies bekam auch Rheintals Goalgetter Imre Domoskus (mit lediglich fünf Treffern) an diesem Abend deutlich zu spüren. Dafür erzielte sein ebenfalls ungarischer Kollege David Szilágyi acht Tore. Wiederum als treffsicherer Wert zeigte sich bei Appenzell Lucius Graf, der sich in wichtigen Spielphasen in Szene setzte und zehn Mal scorte. Auch in den heiklen Momenten des angezeigten Zeitspiels erzwang er den Torerfolg immer wieder mit gezielten Aktionen.
Behäbige Startminuten
Der Aufsteiger aus dem Rheintal startete fulminant, stellte schnell auf 3:0 und zeigte sich vor seinen eher wenigen Fans früh gewillt, die Derby-Herausforderung anzunehmen. Bereits in der Vorwoche in Flawil brauchten die Appenzeller ein paar Minuten, um in den Match zu kommen. Sie reagierten aber auch hier mit entschiedener Vehemenz und erarbeiteten sich mit konstant schneller Spielauslösung und präzisen Würfen aus dem Rückraum den Gleichstand zum zwischenzeitlichen 6:6. Lucius Graf zeigte sich auch hier als Garant in eher schwierigen Spielmomenten. Appenzell liess auf den meisten Positionen Vorteile erkennen, was sich mit zunehmender Spieldauer auch resultatmässig auswirkte. Flavio Carli im Tor der Gäste versprühte wie gewohnt grosse Spielfreude und unterstützte die TVA-Defensive mit einer bemerkenswerten Abwehrquote von 43 Prozent. Bei den Gastgebern sorgte der Platzverweis von Daugirdas Dilys für einen Bruch in Spielanlage und Effizienz. Die Gäste aus dem Appenzellerland lagen bei Halbzeit 14:11 in Front.
Schwung mitgenommen und ein "Schmankerl"
Nach Wiederanpfiff ging es ähnlich temporeich weiter und das Publikum kam in den Genuss eines ordentlich attraktiven Handballabends. Beim Gästeteam stand nun Jan Bischof zwischen den Torpfosten und erledigte seinen Job mit 42 Prozent Abwehrquote in derselben Qualität wie sein Vorgänger. Nach dreiviertel der Partie lagen die Appenzeller mit sieben Treffer Differenz vorne. Für die Einheimischen kam es in der 48. Minute mit dem Platzverweis von Jürg Schwarber zu einem weiteren Dämpfer und Einschränkung der Teamsubstanz. Der Widerstand der Rheintaler schwand nun merklich und die Innerrhoder hatten noch leichteres Spiel. Sie blieben Konzept und Einstellung treu und gönnten sich dann mit einem erfolgreichen Kempa-Spielzug (bei dem der Ball auf einen in Richtung Tor springenden Spieler gepasst wird, der ihn in der Luft fängt und dann sofort auf das Tor wirft, bevor er wieder den Boden berührt) auch noch ein "Schmankerl". Anerkennend gilt es anzumerken, dass die Rheintaler nie aufsteckten und sie in den Schlussminuten gar noch zu einer Resultatkosmetik fähig waren. Das TVA-Team konnte trotzdem einen ungefährdeten 34:25 Auswärtssieg landen.
Nun galt es sich gut zu erholen, denn in knapp 24 Stunden folgte ja das Rückrundenspiel in Appenzell.
Appenzell spielte mit: Jan Bischof/Flavio de Carli; Lukas Manser (1), Ramon Hörler (5), Yannick Inauen (4), Dano Waldburger (2), Simon Manser (2), Rouven Bischof, Arie Thür (5), Lucius Graf (10), Rouven Inauen, Fabrice Oberle, Elias Valaulta, Sven Sutter (5). Appenzell mit vier Zweiminutenstrafen - Rheintal mit drei und zwei roten Karten.