, Martin Kradolfer / Bilder: Fabian Koller

Herren 1 - Bittere Niederlage für TVA 1. Liga-Handballer nach tollem Spiel

Bis sieben Minuten vor dem Ende führten am Sonntagabend die 1. Liga-Handballer des TV Appenzell vor gezählten 250 Zuschauern in der Sporthalle Wühre in einer packenden Partie gegen den Spitzenreiter HC Arbon.

Schlussendlich verloren die äussert gut spielenden Innerrhoder noch unglücklich mit 24:25 (14:10), wobei sie auch hätten gewinnen oder zumindest ein Unentschieden erreichen können.

Dass Appenzell am Ende noch verlor, darf durchaus als nicht gerecht bezeichnet werden. Denn bis zur 53. Minute lagen die Innerrhoder vorne und boten eine sehr gute Mannschaftsleitung, welche dem zahlreichen Publikum grosse Freude bereitete und zu einer grossartigen Stimmung beitrug. Die 6:0 Abwehr der Einheimischen wirkte sehr kompakt, Appenzell zeigte mehr Energie und spielte mit mehr Druck. Das Mannschaftsgefüge stimmt. Als die ebenfalls gut spielenden Thurgauer in der letzten Viertelstunde mit einem siebten Feldspieler (also ohne Torwart) agierten, kamen damit die Innerrhoder nicht sehr gut zurecht. Das Angriffsspiel kam ins Stocken, es folgten technische Fehler, Fehlpässe und unnötige Strafen. Und am Ende fehlte auch noch das Quäntchen Glück. Bei Arbon zahlte sich auch die grosse Erfahrung der Routiniers Thierry Gasser (insgesamt acht Treffer) und Spielertrainer Vedran Banic aus. Die Innerrhoder durften aber die Halle erhobenen Hauptes verlassen. Sie haben der bisher besten Mannschaft dieser 1. Liga-Gruppe alles abverlangt, und trugen zu einem Handballspektakel bei. In der Tabelle liegt Appenzell nun auf Rang drei, nach Verlustpunkten auf Platz zwei. Die Innerrhoder haben nun etwas Pause, denn die nächste Partie findet erst am Mittwoch, 10. November in Neuhausen statt.

Zehn Manser-Tore in Hälfte eins

Die Platzherren führten nach drei Minuten mit 2:0. Und später dann auch mit fünf Toren Vorsprung, wobei Arbon zwischenzeitlich auch bis auf einen Treffer herankam, aber nie ausgleichen konnte. Und zur Pause lag Appenzell mit 14:10 vorne. Zusammen zehn Tore erzielten Simon Manser und Lukas Manser und Elias Valaulta verwandelte schon in den ersten 30 Minuten alle Siebenmeter sicher. Unter anderem durfte sich aber auch ein Gegenstosstor durch Yannick Inauen sehen lassen. Die Abwehr der Einheimischen hielt dicht, wobei auch Jan Bischof im Tor zum guten Resultat beitrug. Freude bereitete auch der zwischenzeitlich für einen Siebenmeter eingewechselte zweite Torhüter Flavio de Carli, der einen Siebenmeter von "Starspieler" Thierry Gasser abwehren konnte. Obwohl keineswegs schlecht schienen die Thurgauer mit etwas angezogener Handbremse gespielt zu haben.

Am Ende ein Krimi

Auch zu Beginn der zweiten 30 Minuten liessen die Einheimischen nicht nach. Obwohl den Appenzellern bald einige Fehler mehr unterliefen, aber als Sven Sutter nach wenigen Fehlversuchen in der 38. Minute der erste Treffer gelang, führte Appenzell mit 16:11. Und nach einem weiteren Penalty-Tor führten die Innerrhoder nach 45 Minuten immer noch mit 20:15 und man durfte auf einen Sieg gegen den Tabellenführer träumen. Aber dann konnten die Gäste zulegen, während den Platzherren mehr Fehler unterliefen. Als nach gut 49 Minuten durch die Arboner der Anschlusstreffer zum 20:19 fiel, verwandelte sich die Halle noch mehr zu einem Hexenkessel, denn Fans beider Lager feuerten die Spieler mit Pauken und lauten Zurufen mächtig an. Appenzell konnte noch bis zur 54. Minute den Ausgleich verhindern, aber dann stand es 20:20. Aber die Einheimischen brachen nicht ein und als Yannick Inauen gut vier Minuten vor dem Ende ins leere Tor zum 23:21 einschiessen konnte, durfte man wieder auf einen Sieg von Appenzell hoffen. Aber Arbon gelangen nun drei Treffer in Folge und so lagen die Platzherren nach 58 Minuten erstmals mit 23:24 zurück. Dann gelang jeder Equipe ein Treffer und 55 Sekunden vor Schluss lag Appenzell mit 24:25 im Hintertreffen. In der restlichen Zeit reüssierten ausgerechnet die beiden besten Torschützen der ersten Hälfte nicht mehr und so blieb es bei der knappen, unverdienten Niederlage. Dies tat aber der insgesamt ausgezeichneten Leistung der Innerrhoder keinen Abbruch, wozu sicher auch die beiden Trainer Christian Hamm und Andreas Wild beitrugen.

 

Appenzell spielte gegen Arbon mit: Jan Bischof (10 Paraden) / Flavio de Carli (1 Parade); Lukas Manser (4), Yannick Inauen (2), Tim Thür, Pascal Hilfiker, Simon Manser (8), Rouven Bischof(1), Rouven Inauen (1), Laurin Manser, René Rigas, Fabrice Oberle, Elias Valaulta (6/5), Sven Sutter (2). Drei zwei Minutenstrafen gegen Appenzell, vier gegen Arbon.