mit der Leidenschaft 
eines Dorfvereins

, Martin Hüsler / Bilder: Fabian Koller

Herren 1 - Auch erzitterte Punkte zählen

Der TV Appenzell kämpft sich gegen den HSC Kreuzlingen 2 zu einem 30:29-Sieg.

In einem über die ganze Dauer ausgeglichenen Spiel sicherte sich das Herren-1-Team des TV Appenzell am Samstagabend daheim in der letzten Minute die beiden Punkte. Der Sieg in der 1.-Liga-Gruppe 1 steht damit auch rechnerisch fest.
 
Vor dem abschliessenden Spiel der Hauptrunde am kommenden Samstag bei Fortitudo Gossau liegt der TVA mit 38 Punkten uneinholbar auf Tabellenplatz ein. Fortitudo könnte mit einem Sieg nur noch auf 36 Punkte kommen. Das bedeutet, dass die Innerrhoder in der Barrage gegen einen der Zweitplatzierten aus den Gruppen 2 oder 3 antreten können. Wer das sein wird, steht erst nach dem letzten Spieltag der Hauptrunde fest.
 
Spannung bis zuletzt
 
Im Wissen um die Barrage-Qualifikation stieg der TVA in die Begegnung gegen den HSC Kreuzlingen 2. Der Gast, der im Vorfeld den Verzicht auf den Aufstieg angekündigt hatte, trat mit der Hypothek eines zwei Tage zuvor erknorzten Unentschiedens gegen den Tabellenletzten TV Unterstrass und mit lediglich zehn Feldspielern in der Wührehalle an. Bei dieser Ausgangslage hatte wohl niemand der 290 Zusehenden erwartet, dass es eine Partie auf Messers Schneide werden würde.
Aber genau das wurde es. Weil es keiner Mannschaft gelang, mehr als zwei Tore Abstand zum Gegner zu schaffen – viermal lag der TVA zwei Tore voraus, zweimal die Kreuzlinger –, hielt die Spannung bis in die letzte Minute an. Die Gäste erzielten 57 Sekunden vor Schluss den Ausgleich zum 29:29, doch mit einem schnellen Anspiel landete ein Wurf von Arie Thür nur fünf Sekunden später im Tor der Thurgauer. Die verbleibende Spielzeit war dann Hektik pur, was aber am Endresultat nichts mehr änderte.
 
Zu viele Fehlwürfe
 
Der TVA, bei dem der Siegeswille vor dem Spiel klar definiert worden war, zeigte den technisch ausgereifteren Handball. Das Publikum kam in den Genuss zahlreicher schöner Spielzüge, die eine Krönung mit einem erfolgreichen Abschluss verdient hätten. Aber zu oft fanden die Würfe den Weg ins Tor nicht. In der Spielstatistik sind seitens des TVA 23 Fehlversuche ausgewiesen, bei Kreuzlingen nur ein Dutzend. Wenigstens die fünf den Innerrhodern zugesprochenen Siebenmeter verwandelte Lucius Graf souverän. „Die Chancenauswertung muss ganz klar als ungenügend eingestuft werden“, waren sich TVA-Trainer Christian Hamm und Torhüter Jan Bischof einig. Doch der Trainer rang dem Spiel nebst dem doppelten Punktegewinn auch insofern Positives ab, als es gezeigt habe, „dass wir auch zum Erfolg kommen können, wenn es harzt“. Im Hinblick auf die Barrage kann ein solches Spiel eigentlich nur heilsam sein. Die Mannschaft weiss, dass sie von Anfang an entschlossene Präsenz markieren muss.
 
TV Appenzell: Jan Bischof (Abwehrquote 28 Prozent)/Flavio De Carli (22 Prozent); Luca Eugster (2), Lukas Manser (3), Noah Inauen (1), Simon Manser (5), Rouven Bischof, Arie Thür (6), Daniel Inauen (1), Lucius Graf (11/5), Rouven Inauen (1), Laurin Manser, Elias Valaulta, Joël Locher. – Strafen: TVA 6 x 2 Minuten, Kreuzlingen 2 x 2 Minuten. – TVA ohne Yannick Inauen, Tim Thür, Sandro Ehrbar, Niels Ham, Thomas Koller, Marco Inauen, Fabrizio Holenstein, Fabian Langenegger, Fabio Sutter, Loris Zeller.