mit der Leidenschaft 
eines Dorfvereins

, Martin Hüsler / Bilder: Dani Gmünder

Herren 1 - Ein Erfolg mit schönen Perspektiven

Dem TV Appenzell ist nach einem 37:25-Sieg über den HC Flawil die Aufstiegsbarrage sicher.

In einer früh entschiedenen Partie holte sich das Herren-1-Team des TV Appenzell jene zwei Punkte, die das Tor zu den Aufstiegsspielen definitiv aufstossen. Der Gruppensieg ist den Innerrhodern praktisch nicht mehr zu nehmen.

Dass man mit einem Dabeisein des TVA in der Barrage um den Aufstieg in die Nationalliga B ernsthaft rechnet, verdeutlichte am Samstagabend die Anwesenheit eines Funktionärs der HSG Siggenthal/Baden-Endingen. Er hielt das Spiel in der Wührehalle auf Video fest, weil die Innerrhoder für die Aargauer ein möglicher Gegner in der Barrage sind. „Ich habe eine starke Mannschaft gesehen, bei der mir vor allem die rasche Angriffsauslösung aufgefallen ist“, wand der mit reichlich NLA-Erfahrung ausgestattete Gast den Einheimischen ein Kränzchen.

Flawiler überfahren

Dieses temporeiche Umschalten von Abwehr auf Angriff machte den Flawilern in den ersten zehn Minuten arg zu schaffen. Nach dem 1:1 in der zweiten Minute schalteten die Innerrhoder den Schnellgang ein und legten einen 8:0-Lauf hin, so dass die Gesichter auf der Flawiler Bank immer länger wurden. Dass ihnen im Angriff nichts gelang, lag einerseits an ihren Limiten punkto Technik, andererseits an TVA-Goalie Flavio De Carli, der die Schüsse im Akkord abwehrte und zur Begeisterung der 255 Zusehenden einmal gar mit einer dreifachen Parade glänzte. Sehenswert in dieser Anfangsphase auch die beiden mittels Dreher erzielten Tore von Simon Manser. Da der Schwung bis zur Pause anhielt, mochte es auch zwei vergebene Siebenmeter leiden. Beim Stand von 17:11 ging es in die Pause.

Tempo leicht gedrosselt
 
Auch in der zweiten Halbzeit hielt der TVA mit nunmehr leicht gedrosselten Motoren den Gast auf beruhigende Distanz. Ein Heranrücken auf fünf Tore in der 47. Minute war für die Flawiler das höchste der Gefühle. Doch die Gefahr eines Einbruchs seitens des TVA bestand zu keinem Moment. Er nahm im Gegenteil in den letzten zehn Minuten nochmals ordentlich Fahrt auf, schuf zwei Minuten vor Schluss das „Stängeli“, das Noah Inauen und Arie Thür mit zwei Treffern schliesslich noch zu einer Dutzend-Distanz aufpeppten. Bemerkenswertes tat sich in den Minuten 55, 56 und 57, als dem nicht gerade mit reichlich viel Spielpraxis bedachten rechten Flügel Joël Locher drei blitzsaubere Tore in Folge gelangen.

Die möglichen Szenarien

Der TVA spielt am kommenden Samstag daheim gegen den HSC Kreuzligen 2 und eine Woche später auswärts gegen Fortitudo Gossau. Falls die Innerrhoder diese zwei Begegnungen verlieren und Kreuzlingen und Gossau in ihren restlichen Partien siegreich bleiben, so stünden diese drei Mannschaften mit je 36 Punkten zu Buche. Das Torverhältnis spräche dann allerdings deutlich für den TVA. Und weil man seitens des HSC Kreuzlingen explizit erklärt hat, der Aufstieg sei derzeit kein Thema, ist der Einzug in die Barrage für die Innerrhoder fix. Nach derzeitiger Lage der Dinge bekämen sie es dort je nach Auslosung mit dem HC KTV Altdorf oder der HSG Siggenthal/Baden-Endingen aus der Gruppe 2 beziehungsweise mit dem TV Birsfelden oder der SG West Crissier aus der Gruppe 3 zu tun.

TV Appenzell: Flavio De Carli (Abwehrquote 36 Prozent)/Jan Bischof (17 Prozent); Luca Eugster (1), Lukas Manser (4), Noah Inauen (1), Simon Manser (6), Rouven Bischof, Daniel Inauen (1), Arie Thür (11), Lucius Graf (6/4), Rouven Inauen (2), Sandro Ehrbar (2), Laurin Manser, Joël Locher (3). – Strafen: TVA 4 x 2 Minuten, HC Flawil 5 x 2 Minuten. – TVA ohne Yannick Inauen, Tim Thür, Niels Ham, Fabrizio Holenstein, Thomas Koller, Marco Inauen, Elias Valaulta, Loris Zeller, Fabian Langenegger, Fabio Sutter.