Herren 1 - Das Siegesdutzend ist voll
In einer bis in die Schlussminuten ausgeglichenen Partie bezähmt das Herren-1-Team des TV Appenzell nach dem Ausfall der Matchuhr das Nervenflattern besser als der Gegner und landet den zwölften Sieg in Folge. Schon morgen Mittwoch folgt für den Leader in Frauenfeld eine weitere Bewährungsprobe.
Es hätte gut und gerne die zweite Saisonniederlage für den TVA absetzen können. Denn wie schon im (verlorenen) Hinspiel vom letzten August in der Rhyfallhalle erwies sich Pfader Neuhausen als der erwartet hartnäckige Gegner, dem es zu Beginn der zweiten Halbzeit gelang, den TVA mit vier Toren zu distanzieren. Aber im Gegensatz zu damals liessen sich die Innerrhoder nicht ins Bockshorn jagen, sondern besannen sich rechtzeitig ihrer Qualitäten.
Bockende Matchuhr
Einen gewissen Einfluss auf den Spielverlauf und damit auch auf den Spielfluss hatte just zu der Zeit, als der TVA im Hintertreffen lag, eine technische Panne. Die elektronische Zeitanzeige versagte zwanzig Minuten vor Schluss ihren Dienst, so dass die Zeit manuell genommen werden musste. Das kommt im Handball, wo der Blick oft zur Matchuhr geht, einer unkommoden Situation gleich. Mit ihr kamen die Neuhauser offensichtlich weniger gut zurecht, was sich in zunehmender Nervosität bemerkbar machte. Dass genau in dieser Phase Jan Bischof zwei Siebenmeter parierte, trug weiters zur Verunsicherung der Gäste bei. So arbeiteten die Innerrhoder, bei denen sich eine Umstellung in der Deckung zusätzlich positiv auswirkte, den Rückstand Zug um Zug ab und gingen nach längerem Hinterherrennen sechs Minuten vor Schluss durch zwei Tore Daniel Inauens 30:28 in Führung. In der verbleibenden Zeit verwaltete der TVA den Vorsprung geschickt.
Knacknuss auf Linksaussen
Dass es so lange dauerte, bis der TVA das Blatt wenden konnte, lag auch an Benjamin Zehnder, dem linken Flügel der Pfader. Er erzielte, teils aus spitzestem Winkel, 13 Tore für sein Team, bei dem der mittlerweile 42-jährige Spielertrainer Rares Jurca sich selbst noch oft aufs Feld beorderte. Punkto Torausbeute stand Arie Thür dem treffsichersten Neuhauser nur wenig nach. Für seine neun Treffer steht eine Wurfquote von neunzig Prozent zu Buche. Als sicherer Penaltyschütze erwies sich Noah Inauen, der alle vier dem TVA zugesprochenen Strafstösse sicher verwandelte. Sandro Ehrbars vier Tore lassen erkennen, dass oft auch der Weg über den Kreis gesucht wurde. Und den kuriosesten Treffer darf Simon Manser für sich beanspruchen: Sein 9:9 gelangte in Billardmanier von Pfosten zu Pfosten ins Netz.
Am Mittwoch nach Frauenfeld
Zeit, durchzuschnaufen, bleibt dem TVA wenig. Bereits am Mittwoch steht um 20.30 Uhr in der Festhalle Rüegerholz das Auswärtsspiel gegen den SC Frauenfeld an. Die Thurgauer mussten im Hinspiel vom 16. November in der Wühre eine 24:31-Niederlage hinnehmen. In der eigenen Halle werden sie alles daran setzen, näher an den Tabellenführer heran zu rücken. Schwung geholt haben sie am Samstag mit einem 31:23-Heimsieg gegen den TV Unterstrass Zürich.
TV Appenzell: Jan Bischof (Abwehrquote 20 Prozent)/Flavio De Carli (10 Prozent); Luca Eugster, Lukas Manser (2), Yannick Inauen (1), Noah Inauen (7/4), Simon Manser (3), Niels Ham (3), Daniel Inauen (4), Arie Thür (9), Rouven Inauen (1), Sandro Ehrbar (4), Laurin Manser, Joël Locher. – Strafen: TVA 4 x 2 Minuten, Pfader 4 x 2 Minuten. – TVA ohne Lucius Graf, Tim Thür, Fabrizio Holenstein, Rouven Bischof, Marco Inauen, Thomas Koller, Elias Valaulta, Loris Zeller.